Eier aus Österreich

Käfighaltung, Herkunfts- und Haltungskennzeichnung, Futtermittel: Die österreichische Eierproduktion unterscheidet sich in einigen Punkten von der internationalen. Welche das genau sind, wieviel und in welcher Form wir Eier konsumieren und wie gesund sie sind, haben wir auf den folgenden Seiten aufbereitet.

233 Eier verzehren wir in Österreich pro Jahr, eine moderne Henne legt 290 bis 320. Mehr als sieben Millionen Legehennen erzeugen unsere Eier. Wenn man sich die Haltungsformen weltweit ansieht, ist es alles andere als üblich, dass sie das nicht mehr in Käfigen tun. Der überwiegende Teil der weltweit vermarkteten Eier kommt von Hennen in Käfighaltung. In Österreich sind die klassischen Käfige verboten, der Import von Käfigeiern aber erlaubt. Frischeier mit Schale sind bis ins Detail gekennzeichnet, Ostereier sowie Eier in verarbeiteten Lebensmitteln wie Back- und Teigwaren nicht. Rund 58 Prozent der heimischen Hennen stehen in Bodenhaltung, etwa 42 Prozent in Bio- oder Freilandhaltung. Männliche Küken können keine Eier legen und werden dann großteils innerhalb von 24 Stunden getötet. In Österreich hat man sich hier auf eine Branchenlösung geeinigt, die ab 2022 gilt und derzufolge alle nicht benötigten Küken entweder verfüttert oder aufgezogen werden müssen. Auch die frühzeitige Geschlechtserkennung im Ei soll künftig eine Rolle spielen. Konventionelle männliche Küken werden am ersten Lebenstag getötet, weil sie keine Eier legen. Nur die Bio-Branche zieht sie auf und mästet sie, obwohl sie kaum Fleisch ansetzen.

Österreichs Bäuerinnen und Bauern füttern die Legehennen mit gentechnikfreiem Soja aus Europa – und auch das ist eine Besonderheit. Ein durchdachtes und umfassendes Geflügelgesundheitsprogramm sorgt für das Wohlergehen der Hennen. Die verwendeten Rassen kommen von einem einzigen Zuchtunternehmen in Deutschland. Es beliefert über 100 Länder weltweit mit Legehennen-Genetik. Die Hennen sind Hochleistungstiere und legen im Optimalfall jeden Tag ein Ei. Im Alter von einem bis eineinhalb Jahren legen sie nicht mehr genug Eier, um wirtschaftlich zu sein, und werden in Österreichs einzigem Suppenhennenschlachthof geschlachtet.

Heiß diskutierte Themen in Österreich

Züchtung auf Hochleistung 

Weltweit sind es vorrangig Legehühner aus dem Zuchtkonzern Lohmann, die den Appetit von uns Menschen auf Eier stillen. So auch in Österreich. Die große Masse der über zwei Milliarden Eier, die wir in Österreich im Jahr konsumieren, wird von diesen Hochleistungstieren gelegt. Die Hochleistungszucht ist wie immer ein Grenzgang, der von Tierschutzorganisationen mitunter in die Nähe der “Qualzucht” gerückt wird.

> Züchtung auf Hochleistung

Töten oder Mästen männlicher Küken

Noch schlüpft aus jedem zweiten Ei, das für die spätere Eierproduktion ausgebrütet wird, ein männliches Küken. Dieses wird weder Eier legen noch eignet es sich aufgrund seiner Genetik dafür, schnell und viel Fleisch anzusetzen. Was mit diesen nicht benötigten männlichen Küken passiert, regelt ab 2022 eine einzigartige Branchenlösung, derzufolge alle Küken entweder verfüttert oder aufgezogen werden müssen. Auch die frühzeitige Geschlechtserkennung im Ei soll künftig eine Rolle spielen.  Die biologische Landwirtschaft hat sich bereits 2016 verpflichtet, männliche Küken leben zu lassen und zu mästen. Kritiker verweisen darauf, dass die “Bruderhähne” viel fressen und dabei wenig Fleisch ansetzen. In Deutschland ist das Töten der männlichen Eintagsküken verboten.

> Die meisten männlichen Küken werden nach dem Schlupf getötet
> Töten oder Mästen männlicher Küken

Oft unklare Herkunft im Außer-Haus-Konsum und bei Fertigprodukten

So lückenlos und vorbildlich in Österreich die Herkunft und Haltungsform jedes Frischeis nachvollzogen werden kann, so wenig ersichtlich ist diese oft bei verarbeiteten Produkten und im Außer-Haus-Konsum. Hier kommen unerkennbar für den Konsumenten nach wie vor auch wesentlich billigere Importeier aus Käfighaltung zum Zug.

> Oft unklare Herkunft im Außer-Haus-Konsum und verarbeiteten Produkten

Freilandhaltung hat nicht nur Vorteile

Wird der Auslauf ins Freie für die Hühnern nicht so gestaltet, dass sich diese sicher fühlen, dann scharen sich zu viele Hühner in unmittelbarer Nähe des Stalles oder bleiben gleich in diesem. Parasitenbefälle für die Hühner aufgrund einer Mistkonzentration dieses Bereiches und erhöhte Nitrateinträge in den Boden können die Folge sein.

> Freilandhaltung hat nicht nur Vorteile

Bodenhaltung mit wenig natürlichem Licht und ohne Auslauf

Im Stallinneren erkennt man keinen Unterschied zwischen Boden- und Freilandhaltung. Der Auslauf macht den Unterschied. In Bodenhaltung können die Hühner Bedürfnisse wie die Futtersuche im Freien nicht ausleben und haben viel weniger Licht. Eier aus Bodenhaltung sind dafür billiger, weil die Haltungsform ein geringerer Aufwand ist und weniger Platz erfordert. Beim Schutz gegen Krankheiten kann Bodenhaltung sogar vorteilhaft sein.

> Bodenhaltung mit wenig natürlichem Licht und ohne Auslauf

Salmonellen

Infektionen mit Salmonellen nahmen in der Vergangenheit ab. Dennoch ist Vorsicht geboten. Es gibt in Österreich ein dichtes Salmonellenbekämpfungsprogramm.

> Die Salmonellen-Gefahr

Gentechnikfreie Fütterung konventioneller Junghennen nicht verpflichtend

Auch wenn die Eier, die sie einmal legen werden, als gentechnikfrei gekennzeichnet sind, dürfen Junghennen, die noch keine Eier legen, gentechnisch verändertes Soja zu fressen bekommen.

> Junghennenaufzucht: Vom Küken zur Legehenne

Schlachten nach einem bis eineinhalb Jahren

Wenn das Futter der Legehennen mehr kostet als ihre Eier an Erträgen bringen, wechselt sie die Bäuerin oder der Bauer aus. Dann werden konventionelle wie Bio-Legehennen in einem einzigen Schlachthof in Österreich geschlachtet.

> Was mit den Legehennen passiert

Impfen und Antibiotika

Alle Hennen werden gegen verschiedene Krankheiten routinemäßig geimpft. Das beugt Erkrankungen vor und verhindert viele Krankheiten. Der Antibiotikaeinsatz ist in der Legehennenhaltung in den vergangenen Jahren angestiegen. Eine Wartefrist verhindert, dass Rückstände ins Ei und zur Konsumentin oder dem Konsumenten kommen. Der Antibiotikaeinsatz bei Tausenden Tieren wird immer wieder kritisch gesehen, auch wenn Hühner in Kleingruppenhaltung mindestens genauso oft erkranken.

> Impfen und Antibiotika

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