Wie lagert man Brot und Gebäck richtig?

Brot in Römertopf gelagert | © Land schafft Leben

Wie lange Brot und Gebäck haltbar sind, hängt mit der richtigen Lagerung zusammen. Will man das Brot richtig aufbewahren und innerhalb der nächsten Tage verwenden, eignen sich folgende Aufbewahrungsorte:

Holzdose: In vielen Haushalten ist sie beliebt: Die Holzdose. Sie sorgt für das passende Klima und hält die Kruste länger knusprig. Im Gegensatz zum Tontopf trocknet jedoch die Krume, also das Brotinnere schneller aus.

Tontopf, beziehungsweise Römertopf: Beim Tontopf verhält es sich umgekehrt. Das Brot bleibt länger saftig, dafür bleibt die Kruste nicht so lange knusprig wie in der Brotdose. Auch der Römertopf bietet optimales Klima und sorgt dafür, dass das Brot weder feucht noch schimmelig wird.

Warum man Brot nicht im Kühlschrank lagern sollte

Ein gängiger Fehler ist die Lagerung im Kühlschrank. Im Kühlschrank bildet sich zwar nicht so leicht Schimmel am Brot, doch führen die kühlen Temperaturen dazu, dass das Brot schnell altbacken schmeckt.
 

Wie lang sind Brot und Gebäck haltbar?

Wie lange Brot und Gebäck haltbar sind, hängt nicht nur mit der Lagerung zusammen. Brote mit einem hohen Anteil an Sauerteig, Vollkorn oder Schrot lassen sich zum Beispiel länger lagern als Brote oder Weckerl, die zum Großteil aus Weißmehl bestehen. Auch die Teigführung, also ob ein Gebäck langsam mit Vorteigen oder direkt ohne Vorteige gebacken wurde, sowie die Größe der Brote oder Gebäcke sind entscheidend. Relativ kleine und kurz geführte Gebäcke mit einem hohen Anteil an Weißmehl wie Semmeln, Salzstangen und ähnliche Gebäcke sind daher oft nur 1–3 Tage haltbar und schmecken frisch immer am besten.

Was bedeutet Haltbarkeit bei Brot und Gebäck genau?

Anders als bei anderen Lebensmitteln bedeutet eine überschrittene Haltbarkeit bei Brot und Gebäck nicht sofort, dass es verdirbt oder schimmelig wird. Brot oder Gebäck kann auch grundsätzlich noch genießbar sein, aber altbacken schmecken. Mit "altbacken" ist gemeint, dass das Brot hart und trocken wird. Das passiert, da die Kruste zuerst Wasser aus der Krume aufnimmt und so ihre Rösche verliert.

Die verkleisterte Stärke im Brot oder Gebäck gibt dann nach und nach Wasser ab, welches verdunstet. Altbacken wird das Brot am schnellsten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, weshalb man Brot nicht im Kühlschrank lagern sollte. 

> Altes Brot verwerten: Zum Rezepttipp

Darf ich Brot mit abgelaufenem MHD noch essen?

Wie auch bei anderen Lebensmitteln gilt: Betasten, schnuppern und dem eigenen Blick vertrauen. Ein Brot mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum kann bereits ungenießbar sein oder auch noch problemlos verzehrbar sein. Im Zweifelsfall sollte man das Brot jedoch besser entsorgen.

Ist das Brot oder Gebäck trocken und hart geworden, kann man es aber trotzdem noch problemlos essen. Aus trockenem Brot und Gebäck lassen sich nämlich wunderbare Rezepte zaubern.

 > Altes Brot verwerten: Semmelknödel

Wie friere ich Brot und Gebäck richtig ein?

Brot oder Gebäck einzufrieren ist eine gute Methode, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Wer gleich nach dem Brotbacken oder direkt nach dem Brotkauf merkt, dass die Menge für die nächsten Tage zu groß ist, kann das frische Gebäck oder Brot problemlos einfrieren. Etwas älteres Brot oder Gebäck sollte man am besten rasch aufessen und nicht mehr einfrieren. Zum Einfrieren gibt man das Brot oder Gebäck in ein Plastiksackerl und verschließt dieses. Wenn es möglichst luftdicht verpackt ist, kann es bei –18°C sogar bis zu sechs Monate halten.

Brot richtig auftauen

Für das Auftauen sollte man das Brot am besten schon am Vorabend aus dem Tiefkühlfach geben und langsam bei Raumtemperatur auftauen lassen. Am nächsten Tag kann man es vier bis fünf Minuten bei 220°C in den Ofen geben, damit es wieder schön knusprig wird.

Braucht man das Brot oder Gebäck schnell, lässt man es kurz bei Raumtemperatur stehen und gibt es danach bei 200°C (Ober- und Unterhitze) ins vorgeheizte Backrohr. Je nach Größe sollte das Brot nach 10–15 Minuten fertig sein.

Muss man schimmeliges Brot wegwerfen?

Leider muss man Brot mit Schimmel sofort entsorgen. Die Schimmelsporen befinden sich nämlich oft nicht nur an einer Stelle. Sie können sich bereits im gesamten Lebensmittel ausgebreitet haben, ohne mit dem freien Auge erkennbar zu sein. Sichtbar sind nur die weiß-grün-blauen Schimmelflecken an der Oberfläche. Obwohl diese farblich auch recht hübsch sein können, sollte man sie trotzdem besser nicht verspeisen. Wer häufig schimmeliges Brot zu sich nimmt, hat ein höheres Risiko an Krebs zu erkranken oder das Erbgut zu schädigen. Auch Nieren- oder Leberschäden können langfristige Folgen sein.

Um also ganz sicher alle Schimmelsporen loszuwerden, sollte man am besten nach Entsorgen des Brotes auch noch die Brotdose sorgfältig mit Essig reinigen.

Selbst Brot backen mit Sauerteig

Wer selbst richtig gutes Brot mit Sauerteig backen möchte, braucht nichts weiter als etwas Zeit, die nötigen Zutaten und einen Backofen. Wer zum ersten Mal Sauerteigbrot macht, muss für die Herstellung vom Sauerteig etwa vier Tage einkalkulieren. Danach kann dieser jedoch immer wieder weiterverwendet werden. In zwei Schritten, der Sauerteigherstellung und dem Backen des Brotes, kommst du zu deinem Ziel, deinem ersten selbstgemachten Sauerteigbrot:

Sauerteigbrot-Rezept: Sauerteig selbst machen

Sauerteig ansetzen ist kinderleicht und umsetzbar für alle, die über Mehl, Wasser, ein Schraubglas und Zeit verfügen. Sauerteig braucht nämlich etwas Geduld. Ähnlich wie ein Haustier, möchte der Sauerteig jeden Tag gefüttert werden, bis er am Ende zum treuen Gefährten wird und bei keinem Brotbacken mehr von deiner Seite weicht.
Grundsätzlich kann man den Sauerteig mit jedem Mehl ansetzen, in diesem Rezept wird Roggenmehl verwendet:
Zutaten:

  • 300 Gramm Roggenmehl
  • 300 Milliliter Wasser

Zubereitung:
Erster Tag: 75 g Roggenmehl und 75 g lauwarmes Wasser (ca. 25 °C) in einer sauberen Schüssel oder einem sauberen Schraubglas so lange mit einem sauberen Löffel verrühren, bis keine Mehlklumpen mehr vorhanden sind. Der Deckel der Schüssel bzw. des Glases sollte nicht ganz verschlossen sein, der Sauerteig braucht etwas Luft zum Atmen. Nun für 12 Stunden an einen warmen Ort (zwischen 25 und 35°C) stellen. Nach 12 Stunden sollte der Teig einmal kurz durchgerührt werden. Erneut 12 Stunden warten.
Zweiter Tag: Der Teig wird gefüttert. Dazu werden weitere 75 g Roggenmehl und 75 g lauwarmes Wasser in den Sauerteigansatz eingerührt. Wieder abdecken und warm stellen.
Bis zum fünften Tag: tägliche Wiederholung dieser Prozedur. In dieser Zeit beginnt der Teig zu „blubbern“. Er entwickelt einen angenehm säuerlichen Duft und hat eine breiige Konsistenz.
Nun ist der Teig bereit zur Weiterverwendung und kann zum Brotbacken verwendet werden.
 

Grundrezept: Brot backen mit Sauerteig

Bei diesem Rezept handelt es sich um ein Grundrezept für ein Brot mit Sauerteig, das beliebig verändert werden kann. Du kannst zum Beispiel Dinkel- statt Weizenmehl verwenden oder Quellstücke und Samen in dein Brot hineingeben.
Zutaten:

  • 250 g Roggenmehl, Type 960
  • 250 g glattes Weizenmehl, Type 480
  • 1 EL Salz (ca. 20 g) (z.B. Siede- oder Steinsalz)
  • 1 EL Brotgewürz (Kümmel, Fenchel, Anis, Koriander)
  • 250 g Sauerteig
  • 250 ml lauwarmes Wasser

Zubereitung:
Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche sieben. Mit Brotgewürz und Salz vermengen. Danach Sauerteig und Wasser hinzugeben und mit der Hand zu einem Teig zusammenkneten. Alternativ kann auch eine Küchenmaschine mit Knetfunktion angewendet werden. Den Teig eine halbe Stunde rasten lassen. Anschließend den Teig zu einem runden oder länglichen Brotlaib formen und für weitere 1,5 Stunden rasten lassen, idealerweise in einem bemehlten Gärkörbchen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 250 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Brotlaib in den Ofen geben und nach 15 Minuten die Backtemperatur auf 200 °C reduzieren. Das Brot mit etwas Wasser bespritzen und fertig backen. Klingt das Brot beim Draufklopfen an der Unterseite hohl, ist es fertig gebacken. Am besten lässt man es etwas abkühlen, bevor man es anschneidet.

> Mehr Infos zum Thema Sauerteig und Brotbacken

Wie rechnet man Trockenhefe in frische Hefe um?

In einigen Rezepten ist von frischer Hefe oder auch von Hefewürfeln die Rede. Hat man gerade nur Trockenhefe zuhause, kann man auch diese verwenden, muss aber die frische Hefe in Trockenhefe umrechnen.

Ein Würfel frischer Hefe hat in der Regel 42 Gramm. Ein Packerl Trockenhefe hat 7 Gramm, jedoch – auf die Menge gerechnet – eine deutlich stärkere Triebkraft. Folgende Umrechnungen sind möglich:

  1. 1 Packerl Trockenhefe = 1/2 Würfel frische Hefe
  2. 2 Packerl Trockenhefe = 1 Würfel frischer Hefe
  3. 1 Gramm Trockenhefe = 3 Gramm Frischhefe

> Erfahre mehr zur Hefe in Brot und Gebäck

Kann man abgelaufene Hefe noch verwenden?

Trockenhefe verliert an Triebkraft, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten wird und führt nicht mehr zum idealen Backergebnis. Abgelaufene Hefewürfel werden schmierig, riechen streng und bilden Schimmel, wenn sie ablaufen und sollten nicht mehr verwendet werden.

Altes Brot verwerten

Wer kennt es nicht? Das Weckerl ist so „knusprig“, dass man sich beinahe die Zähne ausbeißt und das Brot ähnelt in der Konsistenz eher einem Stück Holz. Altes hart gewordenes Brot und Gebäck wandert somit oft in den Müll, anstatt noch verwertet zu werden. Dabei gibt es einfache Rezepte, um aus altem Brot noch Köstlichkeiten zu zaubern wie etwa Brotauflauf, Scheiterhaufen oder simpel und einfach: Semmelknödel!

Rezept mit altem Brot: Semmelknödel

Für selbstgemachte Semmelknödel braucht man nicht viel. Für etwa zehn Stück reichen die folgenden Zutaten:

  •  1/2 Kilogramm trockenes Brot und/oder Weckerl
  •  1 große oder 2 kleine Zwiebeln
  •  3 Eier
  •  ¼ Liter Milch
  •  1 EL Butter oder Öl
  •  Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  •  2 EL Petersilie
  •  Bei Bedarf: glattes Mehl oder Semmelbrösel