Was ist Steinsalz?

Salzstein, Salz im Ganzen  | © Land schafft Leben

Steinsalz ist Salz, das trocken aus dem Berg gewonnen wird. Man schlägt, sprengt oder fräst es mit Maschinen aus den Felswänden. Der Abbau ist nur an den Stellen im Berg möglich, wo zu mindestens 90 Prozent reines Salz vorliegt.

Wie wird Steinsalz abgebaut?

„Steinsalz wird bergmännisch abgebaut. Man macht also einen Schacht nach unten oder bildet horizontale Stollen“, so Ernst Gaisbauer, Berater für Industrie und Bergbau. Der Salzabbau findet somit in der Regel Untertage statt und die Bergleute arbeiten im Inneren des Berges.  Diesen Abbau kann man grob in zwei Schritte unterteilen:

1.       Abbau

2.      Sortierung

Diese Schritte sehen in jedem Land etwas anders aus. Im folgenden Text ist vor allem vom Steinsalz-Abbau in Österreich sowie in Deutschland die Rede.

1) Abbau

Wie Steinsalz abgebaut wird, bestimmt nicht der Mensch, sondern der Berg. In einigen Gebieten liegt Salz sehr rein vor. Man stößt also auf Diapir- oder Flözlagerstätten (siehe Grafik) und somit auf Stellen im Berg, wo der Salzgehalt beinahe 100 Prozent beträgt. Daneben gibt es noch alpine Salzlagerstätten. Dort ist das Salz mit anderen Mineralen gemischt. Für den Steinsalz-Abbau gibt es verschiedene Möglichkeiten: Fräsen, sprengen sowie die Abtragung mit Baggern.

In Österreich ist der Abbau von Steinsalz nur im Salzbergwerk Altaussee möglich. Manchmal kann die Suche nach geeigneten Stellen auch schon einmal zwei Jahre beanspruchen. Nun hat man aber neue Steinsalz-Lagerstätten in Altaussee gefunden. Das und der technische Fortschritt, der eine genauere Trennung des Salzes vom restlichen Gestein erlaubt, machen es möglich, dass seit 2021 wieder österreichisches Steinsalz abgebaut wird. Alpine Salzlagerstätten mit einem solchen Reinheitsgehalt sind jedoch ein eher seltenes Phänomen. In Österreich wird daher hauptsächlich Siedesalz gewonnen.

Wie viel Steinsalz baut Österreich ab?

Insgesamt gewinnt Österreich pro Jahr 1,15 Millionen Tonnen Salz, doch ist das meiste davon Siedesalz. Nur 40 bis 50 Tonnen Steinsalz bauen die Salinen pro Jahr ab. Grund für die geringe Menge seien, laut Kurt Thomanek, CTO der Salinen Austria AG die Gegebenheiten im Berg: „Stellen mit über 95 Prozent Salz sind hier im Berg gar nicht so leicht zu finden. Denn mit der Auffaltung der Alpen haben sich die Schichten aus Salz, Gestein und anderen Mineralien vermischt. Das kann man sich vorstellen wie bei einem Marmorkuchen.“

In den letzten zwei Jahren (Stand Frühjahr 2021) fand kein Abbau statt. Das Gestein war zu verunreinigt, um es auf den Markt zu bringen. Daher haben die österreichischen Salinen statt Steinsalz aktuell Himalaya-Salz ins Sortiment aufgenommen. Nun hat man aber neue Steinsalz-Lagerstätten in Altaussee gefunden, und der technische Fortschritt macht eine genauere Sortierung des Salzes vom restlichen Gestein möglich. Das macht die Steinsalzgewinnung in Altaussee wieder möglich. Der erneute Abbau ist ab Juli 2021 geplant.

2) Sortierung

Früher war Sortierarbeit noch reine Handarbeit am Fließband. Mit freiem Auge mussten Arbeiter die Gesteinsstücke vom Salz trennen. Heute findet nur die Vorsortierung von Hand statt. „Grundsätzlich ist Steinsalz aufgrund seiner Reinheit nach dem Abbau schon fast verkaufsfertig. Es wird nur noch geringfügig durch Aufbereitungsmaßnahmen verbessert“, sagt Bergbau-Berater Gaisbauer. Zu diesen Maßnahmen zählt etwa die sogenannte optische Sortierung. Durch diese sollen vor allem die dunkleren Komponenten wie etwa das Mineral Polyhalit, Anhydrit (wasserfreier Gips) und Ton ausgeschieden werden, damit der geforderte Salzgehalt von 95 Prozent erreicht wird.  Das Salz wird dafür zuerst durch Maschinen wie Backenbrechern oder Walzenmühlen zerkleinert. Danach fallen die Salzkörner nach unten und werden dabei von Sensoren in einer Tausendstel-Sekunde vermessen. Ist das Salzkorn zu dunkel, bläst eine Luftdruckmaschine das Korn hinaus.

Steinsalz-Abbau auf einen Blick

Welche Stoffe befinden sich im Steinsalz?

Steinsalz enthält im Gegensatz zum Siedesalz sogenannte unlösliche Bestandteile. Zu diesen zählen etwa Tonstücke, Eisen sowie bestimmte Gesteinsstücke, welche dem Salz seine typische rötliche Färbung geben. Darüber hinaus können noch Magnesium und Kalium enthalten sein. Aufgrund der zusätzlichen Mineralien und der fehlenden Jodierung wird Steinsalz auch als „Natursalz“ vermarktet.