Ökonomische Aspekte

Die Käsewirtschaft ist direkt mit der von der Milch verbunden und deshalb ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der heimischen Landwirtschaft. Hier erfährst du mehr über die ökonomische Bedeutung von Käse.

Die Bedeutung von Käse für die Milchwirtschaft

Mit einer Rohmilchproduktion von etwas mehr als 3,8 Millionen Tonnen Kuhmilch trug die österreichische Landwirtschaft 0,4 Prozent zur geschätzten globalen Milchmenge des Jahres 2021 (inklusive Schaf-, Ziegen-, Büffel- und Kamelmilch) bei. Laut Grünem Bericht 2022 stammten 80 Prozent der 2021 angelieferten Kuhmilch von Bergbauernbetrieben. Im Vergleich dazu spielen die in Österreich erzeugten rund 11.000 Tonnen Schaf- und 27.000 Tonnen Ziegenmilch eine untergeordnete Rolle.

Außenhandel mit Käse

Milch und Milcherzeugnisse machen 9,3 Prozent der gesamten Agrarexporte Österreichs des vergangenen Jahres (2021) aus. Innerhalb dieser Kategorie spielt Käse die wichtigste Rolle. Österreich exportierte 2021 laut AMA Käse im Wert von rund 730 Millionen Euro, auf der anderen Seite erreichten uns Käse-Importe im Wert von 530 Millionen Euro.

Der mit großem Abstand bedeutendste Handelspartner Österreichs für Käse ist Deutschland. Auf den nördlichen Nachbarn entfielen 432 Millionen Euro, also 59 Prozent des Gesamtwertes österreichischer Käse-Exporte. Rund ein Zehntel des Wertes (45 Millionen Euro) wurde in Käseform an das zweitwichtigste Exportland Italien geliefert.

Vom Wert der Käseimporte entfiel der Löwenanteil von knapp 290 Millionen Euro (55 Prozent) ebenfalls auf Deutschland, auch hier gefolgt von Italien mit einem Importwert von rund 86 Millionen Euro.

Immer weniger Milchbetriebe, aber viel mehr Milch und Käse

Eine der ökonomisch bedeutsamsten Entwicklungen im Bereich der österreichischen Milchwirtschaft vollzieht sich in Form des Strukturwandels der Landwirtschaft. Dieser hat dazu geführt, dass heute sehr viel weniger milchviehhaltende Betriebe in Summe auch viel weniger Kühe halten, die aber insgesamt deutlich mehr Milch abliefern als in der Vergangenheit. Mit anderen Worten: Die Versorgungsleistung pro Betrieb oder pro Kuh ist heutzutage sehr viel größer als früher.