Wer stellt Butter her?
Den Großteil der in Österreich konsumierten Butter produzieren heutzutage Molkereien. Sie verwenden mit seltenen Ausnahmen heimische Milch. Die modernen Buttermaschinen sind teuer, rechnen sich erst mit großen Produktionsmengen und sehen weltweit ähnlich aus. Größte Bedeutung am Weltmarkt hat Neuseeland, das fast 16-mal so viel Butter exportiert wie Österreich produziert.
Fast alles von Molkereien

Etwa 34,5 Millionen Kilo Butter werden in Österreich pro Jahr produziert. Den Löwenanteil stellen die Molkereien her. Butter aus Sennereien, von Almen und Bauernhöfen ist ein Nischenprodukt. Klarer Marktführer ist die Genossenschaft Berglandmilch. Sie produziert in Aschbach in Niederösterreich 50 Prozent der österreichischen Butter. Niederösterreich ist mit 63 Prozent mengenmäßig der bedeutendste Butterproduktionsstandort in Österreich.
Damit sich die Anschaffung einer modernen Buttermaschine rentiert, muss eine Molkerei sehr viel Butter produzieren. Aus der Branche hören wir, dass man mindestens 5.000 Tonnen pro Jahr produzieren muss, um eine Maschine rentabel zu betreiben, wobei einige heimische Produzenten weniger produzieren. Manche Molkereien produzieren deswegen keine Butter. Außerdem erzielen andere Milchprodukte oft einen höheren Preis. Um rentabel Butter herstellen zu können, müssen Nachfrage und Milchmenge entsprechend vorhanden sein. Große Produzenten haben es leichter, wenn es darum geht, mittels Einfrieren von Butter diesbezügliche Schwankungen auszugleichen.
Butterproduktion wurde in 30 Jahren weniger
Der Pro-Kopf-Verbrauch blieb mit gut 5 Kilo etwa gleich, die Produktion auch. Nur im Vergleich jahrzehntealter Produktionszahlen erkennt man einen leichten Rückgang in der Produktionsmenge. Insgesamt ist die Butterproduktion in den vergangenen 30 Jahren gesunken.

“Butterberge” heute kein Thema mehr
In den 1950er-Jahren bekamen Bauern in Europa als Anreiz für mehr Produktion festgelegte Preise für Milch. In den darauffolgenden Jahren stieg die produzierte Milchmenge derart an, dass aus einer Milch-Unterproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg eine Überproduktion wurde. Es entstanden staatlich geförderte Butterlager. Im Jahr 2007 berichteten Medien über den vollständigen Abbau der im Volksmund als “Butterberge” bezeichneten Vorräte. Damals war die Nachfrage am internationalen Markt stark angestiegen.
Speziell geformte Butter aus dem Ausland
Österreich versorgt sich zu 75 Prozent selbst mit Butter. Für eine ausschließliche Eigenversorgung wäre genug Milch vorhanden. Hauptgrund für Importe sind aber Produkte, die nur von speziellen Maschinen hergestellt werden können. Solche Produkte braucht vor allem die weiterverarbeitende Industrie. Ein Beispiel sind große Butterplatten, die für die Weiterverarbeitung in dieser Form und Größe benötigt werden. Den größten Anteil an Importen nach Österreich hat Deutschland. Wichtigstes Exportland ist Italien.