Was hat Tourismus mit Landwirtschaft zu tun?
12.09.2025 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion
Österreich zählt zu den beliebtesten Urlaubsländern. Die Hauptgründe, warum Menschen hier Urlaub machen, sind die Landschaft und die damit verbundenen Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Aber wie hängen der Erhalt unserer Kulturlandschaft und der Tourismus mit der Landwirtschaft zusammen? Wir haben Antworten!
Wie ist Österreichs „Natur“ entstanden?
Das Wichtigste zu Beginn: Wenn wir umgangssprachlich von der schönen „Natur“ in Österreich sprechen, dann meinen wir eigentlich die „Kulturlandschaft“. Denn die österreichische Landschaft ist menschengemacht. Vor 8.000 Jahren gab es hier hauptsächlich dichte Wälder und vergleichsweise wenig Offenland. Das Aufkommen der Landwirtschaft sorgte dafür, dass die Flächen bewirtschaftet wurden. Wälder wurden gerodet, Sümpfe trockengelegt und Äcker und Weiden geschaffen – so veränderte sich das Gesicht Österreichs zu dem, was wir heute kennen.
Warum gefällt uns die österreichische Kulturlandschaft so gut?
Gerade die grünen Almen im Kontrast zur schroffen Bergwelt ziehen viele Touristinnen und Touristen an – und das schon seit Beginn des heimischen Tourismus. Doch Österreich hat nicht nur Almen, sondern auch andere attraktive Landschaftsbilder zu bieten. Schon im Laufe unserer Evolution haben abwechslungsreiche, kleinstrukturierte und halboffene Landschaften gegenüber monotonen Landschaften oder dichten Wäldern unser Überleben begünstigt. Dass die österreichische Kulturlandschaft mit ihren Bergen, Seen, Wiesen, Feldern und Wäldern so vielen Menschen optisch gut gefällt, ist also quasi genetisch vorprogrammiert.
Was hat die Landwirtschaft mit unserem Lebensraum zu tun?
Bäuerinnen und Bauern erhalten unsere Kulturlandschaften. Indem sie Äcker bewirtschaften, Grünlandflächen und Wälder pflegen, verhindern sie das Zuwachsen mit Büschen und Bäumen. Auch der Skitourismus ist mit der Landwirtschaft verbunden. Rinder, Schafe oder Ziegen, die den Sommer grasend auf der Alm verbringen oder Bäuerinnen und Bauern, die die Almwiesen mähen, erleichtern im Winter deren Nutzung als Skipisten.
Was haben unsere Almen noch zu bieten?
Ein Aufenthalt im Grünen kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken: Konzentrationsfähigkeit und Wohlbefinden nehmen zu, Stress wird gemindert. Almen sind ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen – und somit wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt. Zudem mindern sie das Risiko für Naturgefahren. Und nicht zuletzt liefern Almen Fleisch, Milch, Käse und andere Lebensmittel aus nachhaltiger Produktion.
Wie hängen Landwirtschaft, Kulinarik, Lebensraum und Tourismus zusammen?
Wir können als Konsumentinnen und Konsumenten viel bewirken. Wenn du österreichische Lebensmittel wählst, vergibst du einen Produktionsauftrag an unsere Bäuerinnen und Bauern, weiterhin hochwertige Lebensmittel zu erzeugen. Indem du unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft förderst, trägst du auch zum Erhalt unserer Kulturlandschaften und zur Sicherung des österreichischen Tourismus bei. Und so schließt sich der Kreislauf, denn Tourismus und Gastronomie sind wichtige Hebel, wenn es darum geht, mehr Österreich auf die Speisekarten zu bringen.
Neugierig geworden? Lies rein in unseren Report „Landwirtschaft, Lebensraum & Tourismus“ und erfahre mehr über die Geschichte des österreichischen Almtourismus, die Entstehung unserer Kulturlandschaft und die Bedeutung der Landwirtschaft für letztere.