„Wir Unternehmer, wir sind ja keine Guten…“ mit Sprüchen wie diesen überrascht der Mann mit dem allseits bekannten Schokoladengesicht. Welches Gastrokonzept verfolgt seine „Öko-Essbar im Tiergarten“? Warum muss Bio und regional nicht automatisch teurer sein? Und warum müssen unsere Bauern ihr Unternehmertum wieder mehr leben, wenn sie über-leben wollen… Auch ein Video gibt es zu sehen: Josef Zotter live und ungeschminkt und beinah ungeschnitten...
Und gib uns unser täglich Brot - für die Mülltonne...
01.08.2016 / Kaufen & Mitbestimmen
Ein Drittel wird weg geworfen. Lebensmittel. Wir haben schon davon gehört. Wir regen uns auf. Das kann doch nicht sein, Sauerei! Der böse Handel, die bösere Gastronomie!? Die Bösesten? Das sind wir selbst. Wir Konsumenten, ich und du. Die Zahlen sind eindeutig und sie sprechen eine klare Sprache. Der größte Anteil – nämlich fast die Hälfte – des vermeidbaren Lebensmittelabfalls landet in der privaten Mülltonne.
Bio Bauer Fritz Prem über die "Aktionitis" im Lebensmitteleinzelhandel:
"Kein einziger Artikel in all den Flugblättern wurde wegen seiner besonderen Qualität, wegen seiner Einzigartigkeit, wegen seines besonderen Wertes für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Konsumenten beworben. Nur der billigste Preis zählt. Sozusagen Flugblätter für ganz arme Leute."
Bio sei auf den Punkt gebracht nicht viel mehr als eine Gewissensberuhigung jener, die sich’s leisten können, ohne Mehrwert für Mensch, Tier und Umwelt.
Das behauptet der sehr einflussreiche und einschlägig bekannte dänische Wissenschaftler Björn Lomborg in einem jüngst veröffentlichten und mit zahlreichen Verweisen auf wissenschaftliche Studien ausgestatteten Artikel.
Eine Entgegnung
Ein politischer Dauerbrenner, ein wahrer Zankapfel zwischen Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer, ein internes ÖVP-Match sozusagen, das hierzulande seit Jahren für heftige Debatten und viel böses Blut sorgt: In der Schweiz längst gelöst, längst flächendeckend umgesetzt. Wir von Land schafft Leben haben uns das vor Ort ganz genau angeschaut.
Bio-Apfelbauer Fritz Prem macht sich so seine Gedanken über den steigenden Tomaten- und gleichzeitig stagnierenden bis fallenden Apfelkonsum. Ob das was mit der vielzitierten "Sortenvielfalt" zu tun haben könnte? Eine seiner Erkenntnisse:
"Wir vergessen zu oft aus Bequemlichkeit, dass Essen auch etwas mit Lust, Freude, Genuss, Versuchung, manchmal auch beinahe mit sündhaften Verhalten zu tun hat. Es dient nicht nur der Aufnahme lebensnotwendiger Nährstoffe und Spurenelemente."