Was hat die Zwiebel auf Lager?
27.06.2025 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion
Welches Gemüse darf in der Küche keinesfalls fehlen? Richtig, die Zwiebel! Mit ihren vielfältigen – oder doch lieber vielschichtigen – Einsatzmöglichkeiten ist sie ein echter Allrounder. Doch gerade jetzt, wo die Erntesaison startet, heißt es: Augen auf beim Zwiebelkauf!
Wie beliebt ist die Zwiebel in Österreich?
Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 9,5 Kilogramm liegt die Zwiebel auf Platz drei in Österreich. Schaut man sich allerdings die Produktion an, ist die Zwiebel sogar der Gewinner: Rund 175.000 Tonnen produzierten die heimischen Zwiebelbäuerinnen und -bauern 2024. Auf Platz zwei folgt die Karotte mit gerundet 121.000 Tonnen.
Wann hat die Zwiebel Saison?
Wenn der grüne Teil der Zwiebelpflanze abstirbt und umknickt, beginnt die Ernte. Das ist bei der Sommerzwiebel ungefähr von August bis September der Fall. Die Winterzwiebel wird schon im Juni erntereif, weil sie den Winter über im Feld war und bereits im Herbst davor herangewachsen ist. Die Sommerzwiebeln lassen sich über den Winter gut lagern und somit können wir uns in Österreich grundsätzlich fast das ganze Jahr über mit Zwiebeln aus eigenem Anbau versorgen.
Können uns trotzdem die Zwiebeln ausgehen?
Es kann auch vorkommen, dass man in den Supermarktregalen Zwiebeln aus dem Ausland vorfindet. Importierte Zwiebeln werden unter anderem dann benötigt, wenn die Lagervorräte von der letzten Ernte zu Ende gehen, bevor die nächste Ernte gestartet hat. Genau das war dieses Jahr in einigen Gebieten Österreichs kurzzeitig der Fall. Die Ernte im Herbst 2024 fiel nämlich wetterbedingt schwächer aus als normalerweise. Der kalte Frühling in diesem Jahr hat außerdem für einen verspäteten Erntestart bei den Winterzwiebeln gesorgt. Daher wurde teilweise auf Zwiebeln aus dem Ausland, zum Beispiel aus den Niederlanden, zurückgegriffen. Mittlerweile ist die Ernte aber in vollem Gange und die Lager werden wieder aufgefüllt.
Hand aufs Herz:
Achtest du darauf, woher die Zwiebeln in deinem Einkaufswagerl kommen? Bei frischen Zwiebeln muss das Herkunftsland verpflichtend angegeben werden – es wäre also ein Leichtes für uns, auf einen Blick zu erkennen, ob es sich um österreichische Zwiebeln handelt oder nicht. Wir kaufen das ganze Jahr über Zwiebeln und sie sind auch fast immer aus heimischem Anbau verfügbar. Wann genau die Zwiebel aber Saison hat und wann es eventuell zu Engpässen kommen könnte, wissen wir oft gar nicht. Die Zwiebel ist nur ein Beispiel für viele andere Gemüse- und Obstarten. Und gerade deshalb zahlt sich ein kritischer Blick auf die Herkunftsangabe aus. Denn jedes Mal, wenn wir bewusst zu österreichischen Lebensmitteln greifen, vergeben wir einen Auftrag an unsere Bäuerinnen und Bauern, auch in Zukunft hochwertige Lebensmittel für uns zu produzieren.
Wenn du mehr wissen willst, zum Beispiel, wo in Österreich die meisten Zwiebeln angebaut werden oder warum uns beim Zwiebelschneiden die Tränen in die Augen steigen, dann lies in unseren Report zur Zwiebel rein.