Blauzungenkrankheit: Was du darüber wissen musst
03.10.2025 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion
In den Medien hört man derzeit vermehrt von der sogenannten Blauzungenkrankheit, die sich in Österreich ausbreitet. Aber was genau hat es mit dieser Tierseuche auf sich? Kann sie auch für uns Menschen gefährlich werden? Können Lebensmittel mit dem Virus kontaminiert werden? Wir haben alle wichtigen Infos für dich zusammengefasst.
Was ist die Blauzungenkrankheit?
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung und betrifft Wiederkäuer, wie Rinder, Schafe oder Ziegen, aber beispielsweise auch Rehe, Gämse oder Alpakas. Schafe sind je nach Rasse am anfälligsten für die Blauzungenkrankheit. Das Virus wird über Mücken, sogenannte Gnitzen, übertragen.
Welche Symptome bringt diese Tierseuche mit sich?
Infizierte Tiere erkranken oft an Fieber. Außerdem kann es dazu kommen, dass sich Blut vermehrt im Bereich des Kopfes, der Kopfschleimhäute und der Gliedmaßen staut. Eine geschwollene, nahezu blaue Zunge, die in manchen Fällen auftritt, verleiht dieser Krankheit ihren Namen. Bei erkrankten Rindern geht meist die Milchleistung zurück. Die Sterberate ist bei Schafen höher als etwa bei Rindern oder Ziegen.
Wo tritt die Blauzungenkrankheit aktuell auf?
Die Blauzungenkrankheit trat erstmals 1934 in Südafrika auf und breitete sich über den Export von Merinoschafen weiter aus. Heutzutage kommt sie beinahe weltweit vor. Österreich galt seit 2016 als „frei von Blauzungenkrankheit“. Im September letzten Jahres sind allerdings wieder Ausbrüche bestätigt worden. Derzeit gibt es Fälle in ganz Österreich. Besonders stark sind derzeit Kärnten und mittlerweile auch Teile der Steiermark betroffen.
Was passiert mit den infizierten Tieren?
Es gibt einen großen Unterschied zu beispielsweise der Maul- und Klauenseuche oder der Vogelgrippe: Ist ein Betrieb von der Blauzungenkrankheit betroffen, müssen die Tiere nicht getötet werden. Um der Krankheit vorzubeugen, kann prophylaktisch geimpft werden. Insektenabwehrende Mittel können die Übertragung durch Gnitzen verhindern. Dabei kann es auch helfen, die Tiere nachts nicht im Freien, sondern in Ställen zu halten. Verdachtsfälle müssen an die zuständige Behörde gemeldet werden. Wurden auf einem Betrieb Fälle bestätigt, dürfen vorerst keine Tiere mehr zum oder vom Betrieb weg transportiert werden.
Sind Menschen gefährdet?
Menschen können sich nicht mit der Blauzungenkrankheit infizieren. Auch beim Verzehr von Lebensmitteln besteht kein Grund zur Sorge, sie können bedenkenlos verzehrt werden.
Neben der Blauzungenkrankheit sind auch die Maul- und Klauenseuche, die Afrikanische Schweinepest und die Vogelgrippe immer wieder Thema. Einen Überblick über diese Tierkrankheiten gibt Ulrich Herzog vom Gesundheitsministerium in Episode #225 von „Wer nichts weiß, muss alles essen“.