Alarm im Darm: Was ist Zöliakie?

08.05.2025 / Ernährung & Gesundheit

Bitte glutenfrei: Dass man im Handel Backwaren und andere als „glutenfrei“ gekennzeichnete Lebensmittel findet, liegt an der Autoimmunerkrankung Zöliakie. Sie erfordert bei Betroffenen den Verzicht auf Gluten. Wir klären auf, was Gluten ist und für wen es keine Vorteile bringt, darauf zu verzichten.

 

Was passiert im Körper bei Zöliakie?

Zöliakie ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch den Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel ausgelöst wird. Sie äußert sich vor allem durch eine Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Bei Zölikaie wird der Körper vom vermeintlichen „Fremdstoff“ Gluten, der in verschiedenen Getreidearten vorkommt, in Alarmbereitschaft versetzt. Menschen mit Zöliakie bilden durch die fehlgeleitete Immunreaktion spezielle Antikörper. Ihr Darm entzündet sich chronisch und die Darmzotten bilden sich zurück. Das verschlechtert die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung.

 

Woher kommt diese Erkrankung?

Als unsere Vorfahren begannen, Getreide zu essen, reagierten sie unterschiedlich auf die enthaltenen Eiweiße. Dem Großteil der Bevölkerung gelang es, das Klebereiweiß Gluten im Körper zu verarbeiten. Ein sehr kleiner Teil reagierte mit verschiedenen Krankheitsbildern – darunter die Zöliakie.

 

Welche Symptome können bei Zöliakie auftreten?

Zum Beispiel Müdigkeit oder Bauchschmerzen, Blähungen und Erbrechen. Aber auch Eisenmangel, Muskel- und Gelenksschmerzen oder Gewichtsverlust können ein Hinweis auf Zöliakie sein. Zweifelsfrei nachweisen lässt sich die Erkrankung von einer Fachärztin oder einem Facharzt.

Welche Lebensmittel solltest du bei Zöliakie vermeiden?

Gluten ist ein Sammelbegriff für bestimmte Getreideeiweiße. Es steckt in den Getreidesorten Weizen, Roggen und Gerste sowie deren Urformen und Kreuzungen wie Triticale, Dinkel, Grünkern, Kamut, Einkorn und Emmer. Hafer enthält von Natur aus kein Gluten, wird aber häufig zum Beispiel bei Anbau oder Ernte, Lagerung oder der Verarbeitung mit Gluten verunreinigt.

 

Kannst du trotzdem Brot und Gebäck essen?

Ja, denn es gibt spezielles Brot und Gebäck, in dem Gluten nicht enthalten ist. Dieses wird mit glutenfreiem Mehl zum Beispiel aus sogenanntem Pseudogetreide wie Buchweizen hergestellt. Glutenfreie Lebensmittel erkennst du am Glutenfrei-Siegel.

 

Warum verzichtet man nicht bei allen Backwaren auf Gluten?

In Verbindung mit Wasser bilden die Eiweißstoffe im Mehl das dehnbare Klebereiweiß Gluten: Dieses verleiht Teig jene klebrig-zähe, elastische Konsistenz, die wichtig für die Backfähigkeit ist. Glutenfreies Brot wird durch die Beigabe von Emulgatoren, Verdickungsmitteln oder Stabilisatoren backfähig. Es ist meist weniger luftig und saftig als Brote mit Gluten.

 

Ist eine glutenfreie Ernährung gesünder/ungesünder?

Das große Angebot glutenfreier Produkte könnte den Eindruck erwecken, dass ein „freiwilliger“ Verzicht auf Gluten generell Vorteile mit sich bringt. Tatsächlich wird dadurch die Lebensmittelauswahl stark eingeschränkt. Schließlich bietet beispielsweise Weizen als wertvoller Rohstoff einen hohen Gehalt an Ballaststoffen oder B-Vitaminen. Hast du also keine Unverträglichkeit – zum Beispiel Zöliakie, Weizensensitivität oder Weizenallergie –, sollten verschiedene Lebensmittel aus Getreide Teil deiner Basisernährung sein.

 

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