Salz aus Österreich: über 3000 Tonnen pro Tag

30.11.2023

Der Abbau von Salz hat in Österreich bereits vor Jahrtausenden begonnen. Heute werden täglich mehr als 3000 Tonnen heimisches Salz gewonnen. Dazwischen hat das beliebte Mineral Kulturgeschichte geschrieben und das Leben der Menschen nachhaltig geprägt. Inwiefern, das hat sich der Verein Land schafft Leben genau angesehen. 

Vor 7000 Jahren begannen die Menschen, im Salzkammergut Salz abzubauen – und legten damit den Grundstein für einen der ältesten noch bestehenden Industriebetriebe der Welt. Heute werden in Österreich jährlich 1,2 Millionen Tonnen Salz abgebaut. Das sind 0,4 Prozent der weltweiten Salzproduktion. In den Abbaustätten Bad Ischl, Hallstatt und Altaussee wird es großteils mit Hilfe von Wasser aus dem Berg geholt. Die so gewonnene Sole, also salzhaltiges Wasser, wird in die Saline Ebensee geleitet, wo sie zu Speise-, Vieh-, Streu- und Industriesalz weiterverarbeitet wird. Auf diese Art und Weise gewonnenes Salz wird Siedesalz genannt. Es zeichnet sich durch eine besonders hohe Reinheit aus. Hannes Royer vom Verein Land schafft Leben sieht im österreichischen Salz aber noch weitere Vorteile:

In der Gastronomie und im Handel wird gerne mit Meersalz geworben. Das ist für mich absolut unverständlich, denn wir bauen in den österreichischen Salzbergwerken mehr als genügend Salz ab, das noch dazu qualitativ sehr hochwertig ist. Kurze Transportwege und hohe Sozialstandards bei der Produktion zeichnen Salz aus Österreich zusätzlich aus.

 

Auf Gold kann man verzichten, …

Genau genommen war auch das in Österreich abgebaute Salz ursprünglich einmal Meersalz. Es ist rund 250 Millionen Jahre alt und hat sich im einst vom Meer überfluteten Salzkammergut abgelagert. Was die Menschen schlussendlich dazu bewegte, Salz abzubauen, kann bislang nur vermutet werden. Fundstücke aus dem Hallstätter Salzberg legen jedenfalls die Annahme nahe, dass sie bereits in der Jungsteinzeit damit angefangen haben. 

Ausgezahlt hat es sich allemal: Jahrhunderte lang bescherte das „weiße Gold“ den Bewohnerinnen und Bewohnern des Salzkammerguts großen Reichtum. Funde aus bronze- und eisenzeitlichen Gräbern zeugen von weitreichenden Handelskontakten und einer ungewöhnlich hohen Anzahl wohlhabender Menschen in der Hallstätter Bevölkerung. „Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf Salz“, sagte schon einst der Gelehrte Cassiodor. Lange sollte er damit Recht behalten, denn auch die Habsburger wussten um den Wert des Minerals, das dem Kaiserhaus Feldzüge und einen ausschweifenden Lebensstil mitfinanzierte. 

…nicht aber auf Salz 

Zahlte man noch vor wenigen hundert Jahren fallweise sogar Zölle und Löhne in Salz aus, so hätte man heute damit wohl wenig Freude: Das günstigste Salz ist im Supermarkt mittlerweile für nur wenig mehr als 70 Cent pro Kilo erhältlich. Möglich ist das durch die Industrialisierung. Durch den Einsatz von Maschinen kann heute mit wenig Aufwand um ein Vielfaches mehr Salz gewonnen werden. Das hat den Wert des Salzes geschmälert – zumindest den wahrgenommenen, denn an der Tatsache, dass wir Salz zum Überleben brauchen, hat sich in den vergangenen 7000 Jahren nichts geändert.

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