Littering – wenn Müll zum Problem wird
25.07.2025 / Lebensraum & Nachhaltigkeit
Im Sommer zieht es uns hinaus in die Natur – zum Wandern, Baden, Radfahren oder Picknicken. Bei solchen Aktivitäten ist aber leider oft auch ein unschöner Begleiter nicht weit: achtlos weggeworfener Müll. Aus den Augen, aus dem Sinn? Falsch gedacht, denn diese Abfälle können verheerende Folgen haben. Hier erfährst du mehr dazu.
Was bedeutet der Begriff „Littering“?
Das Wort leitet sich vom englischen „litter“ für „Müll“ ab. „Littering“ beschreibt aber nicht das korrekte Entsorgen von Müll in den dafür vorgesehenen Mülltonnen, sondern das achtlose Hinterlassen von Abfällen in der Natur oder im öffentlichen Raum. Typische Beispiele sind Zigarettenstummel, Taschentücher, Kunststoffverpackungen, Getränkeflaschen und -dosen. Besonders betroffen davon sind etwa stark befahrene Straßen, beliebte Ausflugsziele oder Wohngebiete.
Wie lange braucht unser Müll, um zu verrotten?
Selbst organische Abfälle wie beispielsweise Essensreste brauchen je nach Material und Umweltbedingungen Monate bis Jahre, um vollständig zu verrotten. Dementsprechend länger dauert es bei nicht-organischen Abfällen: Ein Papiertaschentuch braucht laut dem Österreichischen Alpenverein ein bis fünf, ein Zigarettenstummel zwei bis sieben Jahre. Bei Blechdosen sind es 50 bis 500, bei Plastikflaschen sogar 100 bis 5.000 Jahre. In den Bergen kann die Zersetzung durch das dort vorherrschende Klima sogar noch länger dauern.
Warum ist das ein Problem?
Müll in der Natur sieht nicht nur optisch unschön aus, sondern bringt auch andere Probleme mit sich – ganz abgesehen vom hohen zusätzlichen Reinigungsaufwand. Müll auf Feldern oder Wiesen birgt ein hohes Verletzungsrisiko für Tiere. Und zwar nicht nur für Wild- und Weidetiere, sondern auch für Nutztiere im Stall. Denn durch die landwirtschaftlichen Maschinen können die Abfälle zerkleinert werden und schlussendlich im Futter landen. Im schlimmsten Fall verenden die Tiere an gefressenen Müllteilen. Außerdem können beim „Littering“ Problemstoffe in die Umwelt gelangen. Ein Zigarettenstummel beispielsweise kann bis zu 60 Liter Wasser verunreinigen. Auch Essensreste können bei Tieren zum Beispiel Krankheiten hervorrufen und sollten daher korrekt entsorgt werden.
Was können wir dagegen tun?
Wir alle können einen Beitrag leisten: Hinterlasse deine Umgebung so, wie du sie gerne vorfinden möchtest. Nimm deinen Müll wieder mit oder entsorge ihn korrekt vor Ort. Vielleicht lässt sich die eine oder andere Einwegverpackung bei deinem nächsten Ausflug von vornherein vermeiden, sodass du dich erst gar nicht mit dem Müll-Thema auseinandersetzen musst. Und solltest du zum Beispiel eine leere Plastikflasche am Straßenrand finden – diese aufzuheben und in den nächsten Mistkübel zu schmeißen ist auch kein Hexenwerk.
Wie man Müll richtig trennt, erfährst du in Episode #201 von „Wer nichts weiß, muss alles essen“ mit Harald Hauke.