Kritische Punkte zur österreichischen Landwirtschaft im Klimawandel
Schwein und Klima

Der Anteil an Soja im Futter von österreichischen Schweinen beträgt 15-20 Prozent und kommt zu einem großen Teil aus Nord- und Südamerika. Dort führt der Anbau zu Landnutzungsänderungen. Vor allem die Abholzung des Regenwaldes steht in der Kritik. In Österreich wird bereits zunehmend auf regionalen Anbau gesetzt.
> Soja im Futter von österreichischen Schweinen
Vergleich Kuh und Verkehr

Die Kuh stößt das Treibhausgas Methan aus und steht deswegen als Klimasünderin in der Kritik. Noch klimaschädlicher als Autos solle sie laut einigen Medienberichten sein. Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass der Anteil der Kuh an den in Österreich produzierten Treibhausgasen mit etwa 4,7 Prozent weit unter dem Wert des Verkehrs von 18 Prozent liegt. Generell hinkt der Vergleich, da der Lebensraum der Kuh nicht berücksichtigt wird. Der Lebensraum der Kuh sind die Böden des Grünlands. Diese binden Kohlenstoff und entziehen der Atmosphäre somit CO2. Bei standort- und artgerechter Haltung befindet sie sich somit in einem natürlichen Kohlenstoffkreislauf.
> Kuh und Verkehr
Anteil der österreichischen Landwirtschaft an den Treibhausgasen

Die Landwirtschaft hat einen Anteil von zehn Prozent an den innerhalb Österreichs ausgestoßenen Treibhausgasen. Hier sind die Viehhaltung, die Grünlandbewirtschaftung, der Ackerbau, die Düngung, die Wirtschaftsdüngerlagerung sowie auch die Landmaschinennutzung eingerechnet. Österreich liegt damit im EU-Durchschnitt und hat seit dem Jahr 1990 ihren Treibhausgasausstoß sogar um etwa 13 Prozent verringert.
> Die österreichische Landwirtschaft und ihr Anteil an den Treibhausgasen
Mit Dünger wachsen auch die Treibhausgas-Emissionen

In der Düngemittelproduktion entsteht Lachgas. Auch in der Anwendung von Stickstoffdünger und der Lagerung von Wirtschaftsdünger (Gülle und Mist) wird Lachgas freigesetzt. Das Gas kommt in der Atmosphäre zwar nur in Spuren vor, ist aber 265 Mal so wirksam wie CO2 und hat eine Verweildauer von 121 Jahren.
> Treibhausgase und Klimawandel
Potenziale der österreichischen Landwirtschaft im Klimawandel
Standortgerechte Landwirtschaft als Lösung im Klimawandel

Standortgerechte Landwirtschaft bedeutet, sich in der Produktion von Lebensmitteln an den regionalen Möglichkeiten zu orientieren und diese bestmöglich zu nutzen. Soja aus Übersee mit den einhergehenden CO2-Ausstößen durch Landnutzungsänderungen wären in diesem Modell kein Thema mehr. Bei standortgerechter Haltung würden die Tiere zudem nur so viel organischen Dünger produzieren, wie die umliegenden Böden benötigen.
> Standortgerechte Landwirtschaft als Antwort auf den Klimawandel
Weniger Fleischkonsum für bessere Flächennutzung

Der Weltklimarat empfiehlt für westliche Länder eine Fleischreduktion von etwa einem Sechstel. Werner Zolltisch von der Universität für Bodenkultur in Wien empfiehlt sogar bis zu fünfzig Prozent weniger Fleisch zu konsumieren. Diese Empfehlungen hängen mit der Nutzung der agrarischen Flächen zusammen. Derzeit werden rund 71 Prozent der Ackerfläche für den Anbau von Tierfutter verwendet und rund 18 Prozent für den direkten Anbau von Lebensmitteln. Um die Ressource Ackerland effizienter zu nutzen, könnte ein Teil der für Tierfutter verwendeten Ackerfläche für den direkten Anbau von Lebensmitteln verwendet werden.
> Fleischkonsum und Klimawandel
Landwirtschaftliche Böden als Kohlenstoffspeicher

Landwirtschaftliche Böden speichern durch ihren Gehalt an Humus Kohlenstoff und entziehen der Atmosphäre somit CO2. Dies hat positive Auswirkungen auf das Klima. Vor allem das bewirtschaftete Grünland ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher.
> Böden als Kohlenstoffspeicher
Konsum saisonaler und heimischer Lebensmittel

Der Konsum heimischer und saisonaler Lebensmittel hinterässt einen verhältnismäßig kleinen CO2-Fußabdruck. Durch bewussten Konsum und Wertschätzung der Lebensmittel kann auch der Verschwendung von Ressourcen und Lebensmitteln entgegengewirkt werden.