Was passiert, wenn die Afrikanische Schweinepest Österreich erreicht

21.08.2018

Die Afrikanische Schweinepest ist nur für Schweine gefährlich, für Menschen und andere Tiere ist sie nicht ansteckend oder gesundheitsgefährdend. Seit 2014 breitet sich die Afrikanische Schweinepest vor allem im Sommer in der EU aus und nähert sich der österreichischen Grenze. Betroffen sind Wildschweine und Schweine von Hobbyhaltern, aber kaum Tiere in modernen Haltungssystemen. Österreich ist darauf vorbereitet, dass es eines Tages innerhalb der Landesgrenzen einen Schweinepest-Fall geben könnte.

Selbst wenn ein Schwein an der Afrikanischen Schweinpest, kurz „ASP“, erkrankt und ein Mensch dessen Fleisch isst, hat das keine Auswirkung auf die menschliche Gesundheit. In Fleisch und Wurst überlebt der Virus aber lange. Das trägt zu seiner Verbreitung quer durch Osteuropa bei. Eine achtlos weggeworfene Wurstsemmel, die aus einem betroffenen Land stammt, reicht, um die ASP ins nächste Land zu befördern. Ein Wildschwein findet und frisst die Wurstsemmel und steckt sich an. In Fleisch und Wurst überlebt der Virus über Monate, auch im gefrorenen Zustand. Weitere Übertragungswege sind der direkte Kontakt von Schwein zu Schwein und Gegenstände, die mit infizierten Tieren oder Kadavern in Berührung kommen. Für Reisende, Saisonarbeiter, Jäger, Forstarbeiter und Tierärzte stellt die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES Informationen zum Download zur Verfügung. Reisenden empfiehlt die AGES etwa, Speisereste nur in verschlossene Müllbehälter zu werfen, wo sie nicht von Wildschweinen gefressen werden können. Für Bauern gibt es eine Reihe von Hygienemaßnahmen.

Hauptsächlich Wildschweine betroffen

2014 meldete mit Litauen erstmals ein EU-Land einen ASP-Fall, seither breitet sich der Virus aus. Im Juni 2017 gab es im Osten Tschechiens einen Fall, am 23. April 2018 meldeten ungarische Behörden die Diagnose an einem verendeten Wildschwein. Anfang August wurde bekannt, dass auf einem chinesischen Schweinebetrieb die ASP nachgewiesen wurde, weit entfernt vom nächsten Ort eines Schweinepest-Falles.

Zuerst und wesentlich häufiger erkrankten in betroffenen EU-Ländern immer Wildschweine. Unter den Schweinen von Bauern und Hobbyhaltern sind vor allem jene mit Auslauf oder Freilauf gefährdet, wenn sie direkten Kontakt zu Wildschweinen haben könnten. Biosicherheitsmaßnahmen wie eine verpflichtende doppelte Umzäunung von Ausläufen sollen einen ASP-Fall auf einem Bauernhof verhindern. Hannes Royer, Obmann von Land schafft Leben, sagt:

„Dass sich in Österreich Schweine im Stall anstecken ist sehr unwahrscheinlich, wenn die Bauern die empfohlenen Hygienemaßnahmen einhalten. Aber schon die Diagnose an einem Wildschwein könnte weitreichende Folgen für die Bauern und Verarbeiter haben, auch wenn Menschen nicht an der ASP erkranken können.“

Schon Diagnose an Wildschwein könnte Bauern schwer treffen

Für alle Personen, die sich in der Natur aufhalten, gilt: Jeder, der ein krankes oder totes Wildschwein findet, sollte einen Amtstierarzt verständigen. Verendet in Österreich ein Wildschwein nachweislich an ASP, wird ein Seuchengebiet festgelegt. Dort werden verendete Wildschweine aktiv gesucht, untersucht und entsorgt. Bauern im Seuchengebiet dürfen nur Schweine verkaufen, wenn diese von einem Tierarzt freigegeben wurden. Sollte ein Hausschwein nachweislich an der ASP verenden, müssen am betroffenen Bauernhof alle Schweine notgeschlachtet und entsorgt werden. Auch wenn ein Bauer versichert ist und eine Entschädigung der öffentlichen Hand erhält, der ganze Schaden wird nicht ersetzt und die persönliche Tragödie des Verlusts aller Schweine auf einmal bleibt.

Links

Land schafft Leben, Afrikanische Schweinepest: https://www.landschafftleben.at/hintergruende/afrikanische-schweinepest

Land schafft Leben zeigt auf seiner Webseite, wie Schweinefleisch in Österreich erzeugt wird, inklusive aller Haltungsformen und deren Vor- und Nachteilen: www.landschafftleben.at/lebensmittel/schwein

Informationsmaterial der AGES:
https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/afrikanische-schweinepest/

Überblick auf der Kommunikationsplattform VerbraucherInnengesundheit: https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/asp_allg.html

Für Rückfragen oder ein Interview stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Julia Eder, Kommunikation

Land schafft Leben

Erzherzog-Johann-Straße 248b, 8970 Schladming

T: +43 3687 24 008-306

julia.eder@landschafftleben.at

 

Kurzinfo Land schafft Leben

Land schafft Leben ist österreichischen Lebensmitteln auf der Spur. Der unabhängige und unpolitische Verein wurde 2014 in Schladming von Bergbauer Hannes Royer gemeinsam mit seinen langjährigen Weggefährten Maria Fanninger und Mario Hütter gegründet und verfolgt das Ziel, Bewusstsein für in Österreich produzierte Lebensmittel zu schaffen. Land schafft Leben steht Konsumenten und Medienvertretern mit umfassenden Informationen und als erster Ansprechpartner rund um österreichische Lebensmittel zur Verfügung. Über die aufklärende Webseite www.landschafftleben.at, Facebook, WhatsApp, YouTube, Newsletter, Blog, durch Vorträge sowie Medien- und Pressekooperationen bekommen Konsumenten realistische Bilder und objektive Informationen rund um die Produktion heimischer Lebensmittel und deren Wirkung auf unseren Körper. Land schafft Leben greift auf umfangreiches Wissen von Experten aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Forschung zurück und zeigt transparent und ohne zu werten den Weg vom Bauern über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt. Das 12-köpfige Team gibt hilfreiche Tipps, beleuchtet die österreichischen Lebensmittel auch in Bezug auf Gesundheit und Ernährung und thematisiert zusätzlich brisante Aspekte wie beispielsweise Lebensmittelkennzeichnung, Gentechnik oder Glyphosat. Land schafft Leben wird unterstützt von 51 Förderern, darunter Verarbeiter, Erzeugergemeinschaften und Vertreter des Lebensmittelhandels, sowie von privaten Spendern und gemeinnützig engagierten Personen.

Download Pressemitteilung

Download als PDF